Klare Position: Ärzte sind gegen die Einheitskasse

09.05.2014

Die Schweizer Ärztinnen und Ärzte sorgen sich um das hervorragende Gesundheitswesen. Unter dem Dach der Vereinigung alliance santé sprechen sie sich klar gegen die Einheitskasse aus.

Ärzte gegen Einheitskasse

Die Schweizer Ärzte beziehen eine klare Position gegen die Einheitskasse (© apops – Fotolia.com)

Ein Blick ins Ausland zeigt: Einheitskassensysteme schränken die freie Arzt- und Therapiewahl ein, produzieren Schuldenberge, limitieren den Katalog medizinischer Leistungen und erschweren den Zugang der Bevölkerung zur medizinischen Versorgung.

Das Schweizer Gesundheitssystem gehöre zu den besten der Welt. In der Schweiz können alle Menschen ganz unabhängig von Alter, Reichtum oder Krankheitssituation auf eine rasche und qualitativ sehr gute medizinische Versorgung zählen. Das gilt als weltweit einzigartig.

Das Ärztekomitee der alliance santé rät deshalb von der Einheitskasse ab. Es hält diese Richtung für einen Irrweg. Die Ärztinnen und Ärzte sind überzeugt davon, dass eine staatlich geführte Monopolkasse Patienten sowie Ärzten heute bestehende Wahlfreiheiten entzieht und damit entmündigt.

Einheitskassen sparen zu Lasten der Patienten

Die Initianten der Einheitskasse stellen das Schweizer Gesundheitswesen als Sanierungsfall dar und fordern deshalb einen radikalen Systemwechsel. Es zeigt sich aber, dass in jenen Ländern saniert werden muss, wo staatliche Einheitskassen bereits am Werk sind und Schulden in Milliardenhöhe angehäuft haben.

Aktuelle Problemfälle sind unter anderem Frankreich, England und Österreich. Dort kommt es zu Sanierungspaketen, einer Rationierung von Leistungen, überfüllten Notaufnahmen und Engpässen bei Arztterminen.

Schweizer Gesundheitssystem internationale Spitze

Der internationale Vergleich zeigt: Die Schweiz ist das Land mit dem besten Zugang zur medizinischen Versorgung weltweit. Patientinnen und Patienten erhalten schnell einen Hausarzttermin, bekommen rasch eine Not- und Unfallbehandlung und können im Krankheitsfall innert kürzester Frist auf eine Krebstherapie zählen.

Dazu Prof. Dr. med. Thomas Zeltner, Gesundheitsexperte und Mitglied des Ärztekomitees gegen die Einheitskasse: «In keinem anderen Land der Welt sind die Menschen so zufrieden mit der ärztlichen Betreuung wie in der Schweiz. Ein starkes Argument für unser heutiges System».

Einheitskasse gefährdet freie Arztwahl

Aus seiner Sicht steht viel auf dem Spiel. Mit der Einführung einer Einheitskasse droht der Verlust der freien Arztwahl und der Behandlungsfreiheit. Dr. med. Felix Huber befürchtet mit der Einführung der Einheitskasse staatliche, von oben gesteuerte Managed Care Modelle.

Dass damit der Patient vermehrt im Mittelpunkt stehe, wie die Initianten behaupten, hält er für absurd: «Für uns Ärzte steht doch heute schon das Wohl der Patienten im Mittelpunkt.»

Weitere Informationen:
www.alliance-sante.ch