Krankenversicherung: NZZ sieht Fehler bei Sanitas

21.04.2015

Bei der Krankenversicherungsgruppe Sanitas lassen sich gleich zwei strategische Fehler ausmachen, das stellt die Neue Zürcher Zeitung fest.

Ableiten lässt sich das aus den Geschäftszahlen des letzten Jahres. Solche Geschäftszahlen finden Sie natürlich in keiner Police, deshalb lohnt es sich auch hinter die Kulissen einer Versicherungsgesellschaft zu schauen.

Lassen Sie sich am besten beraten!

Sanitas Fehler 1: Wincare

Sanitas Fehler NZZ

Die NZZ sieht bei der Sanitas zwei Fehler

Vor fast zehn Jahren hatte Sanitas die Versicherungsgruppe Wincare von der „Winterthur“ gekauft.

Im Jahr 2006 notierte bei Wincare in der Grundversicherung noch ein Prämienvolumen von rund 780 Millionen Schweizer Franken. Im vergangenen Jahr lag diese Summe bei nur mehr 590 Millionen Franken. Das ist ein Rückgang um 24,36 Prozent, also um rund ein Viertel.

Doch nicht nur bei der Grundversicherung hat Wincare abgespeckt. Auch bei den Zusatzversicherungen ging es abwärts: Um rund zwanzig Prozent auf 189 Millionen Schweizer Franken.

Sanitas Fehler 2: Zusatzversicherungen

Wincare ist das eine, die Zusatzversicherungen sind das zweite Problem im Hause Sanitas. Auf dieses Geschäft hatte man sich stark ausgerichtet. Doch für 2014 sind dort Rückschläge zu notieren. Trotz mehr Zusatzversicherten ging das Versicherungsvolumen an Prämien zurück: Hier um 1,4 Prozent auf 700 Millionen Franken.

Als Grund dafür gelten reduzierte Tarife, die wiederum in geringeren Leistungskosten begründet sind.

Weitere Parameter bei den Zusatzversicherungen

Der technische Zins wurde von drei auf zwei Prozent gesenkt. Damit verbunden ist eine Erhöhung der Alterungsrückstellungen von rund 134 Millionen Franken.

Außerdem hat sich aufgrund eines Personalaufbaus der Verwaltungskostensatz in dem Segment von 12,2 auf 13,5 Prozent gesteigert.

Der kombinierte Schaden-Kosten-Satz hat sich um rund 25 Prozentpunkte auf 114 Prozent erhöht und befindet sich damit nicht mehr im grünen Bereich.

Die Neue Zürcher Zeitung geht auch davon aus, dass der Trend zu mehr Rückstellungen anhält, nachdem das Zinsniveau niedrig bleiben und zugleich die Lebenserwartung der Versicherten weiter steigen dürfte.

Als Dämpfer wirkten bei Sanitas im Jahr 2014, dass die Erträge aus Kapitalanlagen und dem Risikoausgleich gestiegen sind und andere Rückstellungen aufgelöst wurden.

So sieht es die Sanitas

Die Sanitas selbst sieht die eigenen Geschäftszahlen naturgemäß weniger kritisch. In der Medienmitteilung heißt es, dass man bei einem „praktisch unveränderten Prämienvolumen von 2,481 Milliarden“ Schweizer Franken als Unternehmensgruppe mit einem Plus von 101,5 Millionen Franken wieder „ein gutes Ergebnis“ ausweisen kann.

Die Zahlen:

Sanitas Geschäftszahlen 2014

Die Sanitas Geschäftszahlen für 2014

Tipp: Lassen Sie sich auch zur Gesellschaft beraten

Das Beispiel Sanitas zeigt: Versicherungsgesellschaft ist nicht gleich Versicherungsgesellschaft. Deshalb darf man durchaus auch einmal auf die Geschäftszahlen schauen, um zu sehen, wie gut mit den eigenen Beiträgen gewirtschaftet wird.

Eine Gesellschaft, die mit den Prämien ihrer Mitglieder sorgsam umgeht, wird unter dem Strich auch ein leistungsstärkeres Versicherungspaket anbieten können. Gerne berate ich Sie als unabhängiger Finanzoptimierer auch zur Arbeit der Versicherungsgesellschaft und verrate Ihnen, wo gut und wo weniger gut gewirtschaftet wird.

Auch das sollte ein Kriterium bei der Versicherungswahl sein. Bei einem persönlichen Termin verrate ich Ihnen mehr. Kontaktieren Sie mich einfach dazu!

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